Kreisturnverband Nord e.V.

Die bunte Vielfalt des Turnens!

Rhönradturnen


Rhönradturnen - was ist das eigentlich genau? Frage einen Rhönradturner und er wird dir sicher sagen: "Rhönradturnen, das ist die eleganteste und ästhetischste Form der Sportarten überhaupt!". Was diesen Sport besonders ausmacht ist die Leichtigkeit der Bewegung; man sieht dem/der TurnerIn keinerlei Anstrengung an, die notwendig ist, eine Radumdrehung in eine turnerisch saubere Ausführung zu verwandeln. Dabei gibt es natürlich auch kraftvolle Übungen, die Mut und den ganzen konditionellen Einsatz erfordern. 

Das Rhönradturnen kennt keine wirkliche Altersgrenze, da die Übungen in verschiedener Weise differenziert und von somit von Groß und Klein gleichermaß ausgeführt werden können. Mit etwas Freude und Durchhaltevermögen können also Interessierte jeden Alters mitmachen und durch das Turnen im Rad Ihren "Körper in Form bringen". Wer allerdings bei Wettkämpfen erfolgreich sein möchte, fängt am besten schon früh an; ab fünf Jahren können Kinder das Rhönradturnen im Verein erlernen. Im Kreisturnverband Nord ist dies im TSB Flensburg (Fördehalle), beim TV Grundhof und beim TSV Munkbrarup (gemeinsame große Sporthalle Munkbrarup) sowie im MTV Gelting (alte Schulturnhalle) möglich.

Das Rhönrad

Das Rhönrad besteht aus zwei Reifen, die durch sechs Sprossen, teils mit Griffen und Fußbrettern, verbunden sind. Es erhielt seinen Namen von dessen Erfinder Otto Feick, der das Turngerät 1920/22 in der Röhn (Bayern) entwickelte. Erst drei Jahre später meldete Feick sein Patent an und entwickelte Turnübungen an dem neuen Gerät um diese mit einer Mustertruppe aus der Umgebung in verschiedenen Großstädten vorzuführen. Mit dem Eintritt in den Deutschen Turnerbund bekam das Rhönrad bundesweite Aufmerksamkeit und Anerkennung, woraufhin heute Wettkämpfe von der Landesebene bis zur Weltmeisterschaften stattfinden. Da das Rhönrad in der Anschaffung sehr kostspielig ist (ca. 600€ pro Gerät) und für jede Körpergröße etwas dabei sein sollte, gibt es vergleichsweise nur wenige Sportvereine, die diese Sportart anbieten können (s.o.).  

Disziplinen

Im Geradeturnen werden auf einer Fläche von 18x3 m Pflicht und Kürübungen geturnt, wobei das Rad immer auf beiden Reifen rollt. Zudem werden Elemente aus dem Reck- und Barrenturnen, wie z.B. der Aufschwung, verwndet. Im Erwachsenenbereich werden die Übungen zu Musik geturnt, die zur gesamten Choreografie und der Darbietung passen sollte.

Beim Spiraleturnen bewegt sich das Rhönrad bloß auf einem Reifen, Experten sagen: "es tellert". Man unterscheidet in große und kleine Spirale; bei der großen Spirale soll das Rad einen Neigungswinkel von 60°, in der kleinen Spirale weniger als 30° haben. Dem/der TurnerIn gelingt es die Spirale durch Gewichtsverlagerung und Armzug zu erreichen und somit das Rad auf der jeweiligen Höhe zu halten.

Die dritte Disziplin, der Sprung, dient bei Choreografien gleichzeitig als Abgang vom Rad. Dabei wird das Rad angeschoben und der Turner lässt sich von hinten durch den Schwung nach oben ziehen. Aus der Grätsch- Hock- oder Standposition zeigt er/sie dann einen Sprung nach vorne auf eine Weichbodenmatte. Die Variation der Sprünge ist vielfältig und kann von Hock- oder Grätschsprüngen bis hin zu Salti oder Rotationssprüngen reichen.

Pionierarbeit

Pionierarbeit für das Rhönradturnen im Norden leistete der aus Bayern stammende Physiotherapeut und heutige Trainer im TSB Flensburg Jo Russer. Er machte sich vor ca. 30 Jahren auf, sammelte eine Vielzahl an Rädern, die in seiner Heimat nicht mehr benötigt wurden und brachte diese in die nach Glücksburg, wo das Rhönradturnen seinen Anfang nahm. Und es hat sich gelohnt! Jo wechselte später zum TSB Flensburg und konnte einige Talente bis an die Weltspitze fördern. Als Turnwart für Rhönrad ist er zudem seit langem im KTV Nord tätig.
 
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